Erlebnis Online-Frankierung

 20. Dezember 2012

Die Weihnachtspräsente warten verpackt in Briefumschlägen auf den Versand. Statt in einer überfüllten Postfiliale nach Porto anzustehen, hatte ich die brillante Idee, es mit einer Online-Frankierung zu versuchen. Bei der Post-Tochter DHL klappt’s ja auch.

Der Online-Shop der Deutschen Post heißt e-filiale und sagt, dass die Internetmarke das richtige für mich sei. Während des Bestellvorganges bestätige ich nahezu jeden Klick mit Ok, darf zum Schluss aber auch das PDF-Format der Internetmarken festlegen. Ideal für meine Klebeetiketten, denke ich und klicke mich nichtsahnend zur Kasse.

Bezahlen darf ich nur mit Giropay. Davon halte ich nicht viel; mein Bankinstitut auch nicht. Also bleibt nur der ominöse Button «Portokasse». Dafür muss ich ein Kundenkonto anlegen. Damit kann ich zwar immer noch nicht direkt zahlen, aber die Kasse immerhin via Paypal oder Lastschrift mit Guthaben füllen.

Die Registrierung funktioniert und das Paypal-Logo ploppt auf: Maximalbetrag 20 Euro. Mein Warenkorb zeigt 60. Ich plane drei mal 20 Euro aufzuladen und ernte schon beim ersten Klick eine Fehlermeldung. 15 Euro? Mäk! 10? Mäk! Ich gebe entnervt auf und suche das Lastschriftverfahren.

Um damit seine Portokasse auffüllen zu dürfen, fordert die Seite nun ein Kundenkonto bei e-filiale. Mittlerweile sind 20 Minuten verstrichen und ich tippe zähneknirschend meine Registrierungsdaten in das Formular. Das meckert bei jedem Quark rum und löscht dabei immer wieder mein Passwortfeld. Irgendwann ist auch hier die Registrierung abgeschlossen. Erleichtert klicke ich auf Zahlungsarten, wähle Lastschrift und wähne mich meinen Marken ein Stück näher. Der gelbe Dinosaurier frisst meine Bankdaten und zaubert aber wiedermals ein Formular aus der Tasche.

Dieses müsse ich nur noch ausdrucken, unterschreiben und bei einer Deutschen Post-Filiale abgeben. In wenigen Tagen könne ich mit Lastschrift zahlen. Jetzt ist er gekommen: der ideale Zeitpunkt, das Browserfenster zu schließen. Nicht ohne Flüche abzulassen, die in Comicbüchern immer mit einem Totenkopf und kleinen Wirbelstürmen gezeichnet werden. Im nächsten Lottoladen spiele ich Rebell und kaufe Briefmarken der LVZ-Post. Die sind günstiger stelle ich fest und schöne Zoo-Bilder sind auch noch drauf…