Meistens die erste Frage die ich gestellt bekomme, nachdem eine Weile mit meinen Visitenkarten herumgenestelt wurde. Die Rede ist von dem Logo oder besser dem Symbol zu meinem Namen: ein schnörkeliges Herz in rot (hier in meiner Blognavigation in weiß). Das weckt zuerst die Assoziation, dass ich mit Liebe und Herz bei der Sache bin und klingt ja schonmal gar nicht so schlecht. Haut aber ehrlich gesagt ein bisschen sehr auf den Putz.
Die wahre Symbolik des Zeichens liegt in seiner historischen Verwendung. Das schnörkelige Blatt fand zu den Anfängen des Buchdrucks seine Anwendung als Schmuckelement. Zumeist als Absatz-, später auch als Pausen- und Schlusszeichen zwischen einzelnen Kapiteln beziehungsweise an deren Ende. Im Typosprech wird so etwas übrigens als Alinea bezeichnet.
Im 15./16. Jahrhundert führte es der in Venedig lebende Aldus Manutius ein, nachdem das Symbol auch benannt ist: Aldusblatt. Im Laufe der Zeit wurde die Herzform des Blattes weiter herausgearbeitet und fand schließlich den Weg in einen Schriftsatz, über den jeder Gestalter zumindest gestolpert sein sollte: die Zapf Dingbats von Herrmann Zapf. Gemeinsam mit seinen Geschwistern, wurden damit Ende der siebziger Jahre die geläufigsten Schmuckzeichen zusammengefasst und später auch für die Arbeit am Rechner digitalisiert.
Gleichermaßen wie der historische Einsatz des Zeichens, bestärkt das Symbol damit auch meinen Schwerpunkt: die Arbeit mit Typographie und deren Wirkung auf den Leser. Womit wir wieder bei meiner Lieblings-Designarbeit wären: dem Editorial-Design; das Gestalten von Magazinen, Zeitschriften, Broschüren und Büchern.