Eine Landesgartenschau nur 15 Minuten von Leipzig entfernt, da war Freund und Kollege Stefan Michalk sofort hellhörig. Als Gartenbloggerinstanz ist er eher unter dem Namen Parzelle94 bekannt, mir ein langjähriger Freund und so waren wir an einem der heißesten Tage des Jahres gemeinsam in Bad Dürrenberg unterwegs.
Die 5. sachsen-anhaltische Landesgartenschau in Bad Dürrenberg öffnet erst zehn Uhr, bei den Sommertemperaturen hätten wir uns auf ein acht Uhr gefreut, denn bereits zu Beginn ballerte die Sonne von oben und gerade der erste Teil des Parks war nicht so schattenreich. Die auf dem gesamten Gelände stationierten Scouts der Schau empfahlen uns eine erprobte Route, die den heißen Tag allerdings links liegen ließ. Also zuerst in die Blumenhalle Blumen und Pflanzideen gucken. Zur vollen Stunde dann direkt gegenüber in den historischen Kohlebahntunnel, der als Erlebnistour aufbereitet wurde und trotz geführtem Rundgang ohne Eile ablief.
Wir nutzten trotz gleißender Sonne das Ambiente der Landesgartenschau dafür, Stefan mit ein paar aktuellen Gartenportraits auszustatten und ich dokumentierte parallel sein Erlebnis Gartenschau für Beiträge im Parzelle-Gartenblog und SocialMedia. Motive für das InstaReel machte Stefan direkt selbst an sehenswerten Spots.
Und es war gut, einen Gartenexperten dabei zu haben. Sämtliche Pflanzen auf dem Gelände waren nämlich unbeschildert. Ohne Florakenntnis oder Bestimmungs-App konnte man nur gucken. Die Gestaltung des Parks übernahm übrigens Pflanzplanerin Petra Pelz, die auch schon beispielsweise die Pflanzungen zu den Bundesgartenschauen in Heilbronn oder Erfurt umsetzte. Das stand nirgendwo; Stefan wusste das. Unter der Prämisse »Kristalle in allen Elementen« ergab die Pflanzung nämlich ein schlüssiges Konzept, dass ohne Beschilderung den Laien verwehrt bleibt. Besonders die elegante Kombination aus prächtig wachsenden Nutz- und Zierpflanzen konnten wir uns gut in unseren eigenen Gärten vorstellen.
Mit dem geballten Wissen des Gartenbloggers, blieben aber kaum Fragen offen und der rund fünfstündige Spaziergang durch den Park am längsten Gradierwerk Deutschlands war trotz Hitze angenehm kurzweilig. Da nicht jeder so einen Stefan bei sich hat, empfehle ich jedem Besucher, der noch bis Oktober die Gartenschau besuchen möchte, dringend eine Pflanzenbestimmungs-App.