Thunderbird nutze ich nun bereits seit 2005. Seitdem sind viele Erweiterungen gekommen, gegangen oder fester Bestandteil des Mail-Clienten geworden. Meine acht Favoriten machen mir seit Jahren das tägliche Arbeiten mit Thunderbird leichter, sicherer und weniger anfällig für Fehler.
1. Temporäre HTML-Darstellung mit Allow HTML Temp
Mails lese und versende ich ausschließlich als Rein-Text. Einerseits weiß ich nie, wie die E-Mail dargestellt und auf welchem Endgerät sie gelesen wird; das kann durchaus böse Überraschungen geben. Andererseits können empfangene HTML-Mails versteckte Steuerelemente enthalten, die mein Leseverhalten ausspähen. Spam-Mails machen sich das zunutze, um feststellen zu können, ob die Mail geöffnete wurde, wann das war und unter welchen Systembedingungen.
Nun passiert es aber manchmal, dass ein Auftraggeber eine HTML-Mail sendet, die entweder nur in originaler Formatierung Sinn macht/lesbar ist oder eingebettete Fotos enthält, die sowohl im Reintext nicht dargestellt werden als auch nicht im Anhang auftauchen. Oder es erreicht mich ein gewollter Newsletter, den ich »in voller Pracht« sehen möchte. Genau dafür ist Allow Temp HTML da. Mit einem Klick, kann ich bei der Darstellung zwischen reinem Text, vereinfachtem HTML oder originalem HTML umschalten.
2. Geschrumpter E-Mail-Kopf dank Compact Header
Kurz und knapp, wie der Name des Addons schon treffend beschreibt: Der Mailheader einer E-Mail lässt sich von 3 oder mehr Zeilen auf eine Zeile schrumpfen. Compact Header listet Betreff, Absender und Empfangsdatum also in einer Zeile auf. Spart Platz und lenkt weniger ab.
3. ExQuilla für Exchange-Konten
Was jeder Smartphone-Mail-Client kann, verweigert sich Thunderbird: Die Einbindung von Exchange-Konten. Via IMAP funktionieren die nämlich nicht wirklich bei Thunderbird. Abhilfe schafft ExQuilla. Die kostenpflichtige Erweiterung bietet nach der Aktivierung die Möglichkeit ein Microsoft-Exchange-Konto hinzufügen. Dazu muss man nur die EWS-Adresse kennen. Die hat gewöhnlich der Administrator für E-Mail-Fragen. Wer ein Exchange-Konto via 1&1/IONOS nutzt, muss nicht mehr suchen. Die EWS-Adresse: https://1.exchange.profimailer.de/EWS/Exchange.asmx
4. Immer der richtige Absender: Identity Chooser
Mehr als zwei verschiedene Mail-Accounts in Thunderbird sorgen in unaufmerksamen Momenten für Peinlichkeiten. Und zwar nämlich dann, wenn eine Mail weitergeleitet, auf sie geantwortet oder eine neue Nachricht verfasst wird. Je nachdem, welches Konto auf der linken Spalte aktiviert ist, kann plötzlich der falsche Absender dastehen. Das kann schnell peinlich werden, wenn eine geschäftliche Mail vom Privatkonto versendet wird. Identity Chooser senkt diese Möglichkeit auf Null. Bei einem Neuverfassen muss vorab nämlich zuerst der Absender gewählt werden, bevor sich das Verfassen-Fenster öffnet. Alles andere als der Standardaccount wird dominant in Rot dargestellt und vor Absenden noch mal nachgefragt. Perfekt.
5. Lightning Kalender
Auch wenn Lightning mittlerweile fester Bestandteil Thunderbirds ist, läuft es noch als eigenständige Erweiterung und ermöglicht das kinderleichte Einbinden lokaler oder im Netz befindlicher Kalender. In meinem Fall via WebDAV, aber auch Google-Kalender sind mit dem Zusatz-Addon Provider for Google Calendar machbar. Lightning lässt sich an eigene Vorlieben anpassen und verankert sich als rechte Seitenleiste neben die E-Mail-Kontenansicht und bleibt damit immer im Blick.
6. Manually sort folders für den besseren Überblick
Mehrere Konten und Ordner sorgen schnell für Unübersichtlichkeit in der Kontenleiste. Mit Manually sort folders lässt sich die automatische Sortierung manuell anpassen. Meist genutzter Account nach ganz oben; meistbenutzte lokale Ordner in eigener Sortierung. Alles mit wenigen Klicks erledigt.
7. Mit QuickFolders zur schnellen Ordner-Verwaltung
Noch etwas mehr Übersicht gefällig? QuickFolders klinkt sich als horizontale Leiste unter der Symbolleiste ein. Quasi ein Lesezeichenmenü für Thunderbird-Ordner, mit dem ein Klick zu einem dort abgelegten lokalen Ordner führt. Die Links funktionieren natürlich auch als DragnDrop und so lassen sich E-Mails aus dem Posteingang schnell in die richtigen Ordner legen, ohne lange suchen zu müssen.
8. Individuelle Signaturen mit Signature Switch
Und zu guter Letzt die Essenz einer Mailkonversation: die E-Mail-Signatur. Bei mehreren genutzten geschäftlichen Accounts benötigt jeder natürlich seine eigene Signatur. Je nach Thema muss es aber auch innerhalb eines Accounts mal eine andere Signatur sein oder eine Kurzversion. Mehrere Signaturen verwalten sich am leichtesten mit Signature Switch. Und das sogar über mehrere Clients hinweg. Denn die Signaturen werden auf der Festplatte oder im Netzwerk in separaten Textdateien gespeichert. Wird eine Signatur aktualisiert, ist sie also auf jeden Clients aktuell. Im Verfassen-Fenster schließlich lässt sich mit Rechtsklick oder aus dem Dropdownmenü die passende Signatur auswählen.