Tiefdruck hat in unserer Branche nichts mit dem Wetter zu tun, sondern bezeichnet ein Druckverfahren, das um ein Vielfaches schneller ist, als jede andere Druckart. Dafür kostet so eine Tiefdruckproduktion deutlich mehr, weshalb sich dieser Prozess nur bei hohen Auflagen rechnet.
Im Gegensatz zum Hochdruck, der wie eine Stempel funktioniert, befinden sich beim Tiefdruck die zu druckenden Bereiche in kleinen Vertiefungen. Die sind mit Farbe gefüllt und werden gegen das zu bedruckende Papier gepresst. Belohnt wird der Aufwand mit satten, knackigen Farben. Viele Wochen-Magazine wie beispielsweise Focus, Stern oder Spiegel oder auch Kataloghersteller schwören aus diesem Grund auf den Tiefdruck.
Ein Nachteil muss allerdings in Kauf genommen werden: der sogenannte Sägezahneffekt an den Schriftkanten, den man bei genauem Hinsehen oder deutlicher mit einer Lupe erkennt. Diese kleinen Zähne verschwimmen bei normaler Leseentfernung und die Schrift wirkt unscharf und breiig. Es sollte daher auf kleinere Schriften mit Serifen verzichtet werden.
Das ist auch der Grund, weshalb hochwertige Zeitschriften auf den Flachdruck zurückgreifen, zu dem unter anderem der bekanntere Offsetdruck zählt. Hier agieren die zu druckenden Bereiche auf dem Druckbogen fettfreundlich. Alle anderen Bereiche stoßen die fettige Druckfarbe ab. Im Zusammenspiel mit hochwertigen, wenig saugfähigen und weißen Papieren entsteht ein brillant und scharfes Schriftbild.