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Kabelmodem und Router mit wenigen Handgriffen vor Blitzeinschlägen schützen

 29. Juni 2018

Sommerzeit bedeutet nicht nur längere Tage und milde Abende sondern auch Unwetter, Gewitter und Blitzschläge. Hunderprozentig absichern kann man sich und seine Technik kaum gegen so einen Schaden. Mit ein paar Handgriffen lassen sich bei drohendem Gewitter jedoch schnell die Haupteinfallstore abschotten und damit zuverlässig die Technik schützen. Ohne manuelle Arbeit ist das aber nicht möglich. Ein bisschen Disziplin sollte also jeder mitbringen.

Was ist bei drohendem Gewitter zu beachten?

» Rechner, Router und Mediageräte abschalten
» Stecker aus der Steckdose ziehen
» Kabel von der der Kabeldose trennen
» Telefonstecker ziehen
Schaltbare Steckdosenleisten und ausgeschaltete Sicherungen bieten keinen Blitzschutz!

Ich habe schon mehrere Blitzschläge erlebt und dadurch nicht nur Technik, sondern beim ersten Blitzeinschlag 2001 auch wichtige Daten verloren. Die sichere ich seitdem in regelmäßigen Backups (aus Schaden wird man eben klug). Während der erste Blitzeinschlag durch die Stromleitung kam (ländliche Gegend), schnellte der zweite durch die Telefonleitung, wanderte durchs damalige rechnerinterne Modem und zerstörte Platine, Festplatte und Co. Der dritte Blitzeinschlag ist erst drei Jahre her, kostete einige Geräte das Leben und knisterte für mich völlig überraschend durch die Leitung meines Kabelanbieters, die ich bis dahin für relativ geschützt hielt. Sind sie nicht, meinte der Kabeltechniker und seitdem trenne ich bei drohendem Gewitter eben auch das Kabelmodem von Stromnetz und Kabeldose.

Schraubbare F-Stecker des Kabelmodems schnell lösen

Das Kabelmodem von der Kabeldose trennen. Klingt leichter als es wirklich ist. Der schraubbare F-Stecker stellt nämlich keine leichte Übung dar. Gerade im Sommer, wo man sowieso schon schwitzt und das Kabelmodem nicht unbedingt leicht zugänglich ist. Abhilfe schaffte ich mit einer einfachen Steckkonstruktion. Das kurze Kabel mit F-Stecker auf Koax-Kupplung verschraubte ich am Kabelmodem. Das aus der Dose ankommende Kabel mit F-Stecker versorgte ich mit dem Adapter F-Stecker auf Koax-Stecker. Damit lässt sich die Verbindung durch einfaches Zusammenstecken der beiden Enden herstellen. Abziehen der Koax-Enden trennt die Verbindung und schützt Kabelmodem plus angeschlossene Geräte vor einer Überspannung durch Blitzschlag durch die Leitungen des Kabelanbieters.

Wie am besten vor Blitzschlag durch Stromleitungen schützen?

Das zweitbeliebteste Einfallstor für Blitzschläge ist das Strommnetz. Darum empfiehlt es sich dringend, empfindliche Geräte wie Computer, Kabelmodems, WLAN-Router, TV-Geräte, Spielekonsolen etc. während eines Gewitters vom Stromnetz zu trennen. Dabei schützen schaltbare Steckdosenleisten übrigens nicht (!), da auch im ausgeschalteten Zustand ein Kontakt des Schalters mit dem Stromnetz verbunden bleibt. Darum richtig und vollständig den Stecker aus der Steckdose ziehen.

Auch die Haus-Sicherungen schützen übrigens nicht gegen Blitzschlag im Stromnetz. Der kleine physische Abstand einer ausgeschalteten Sicherung ist keine Hürde für Überspannungen. Man kennt das Funkenschlagen bei statischen aufgeladener Kleidung oder Decken. Im Dunkeln zeigen sich die zum Knistern gehörenden kleinen Blitze, die auch mal eine Strecke von einem Zentimeter überbrücken. Ein richtige Überspannung schafft das also erst recht, von einem Blitzschlag ganz zu schweigen.

Wem seine technischen Geräte also lieb und teuer sind oder darauf (nicht nur beruflich) angewiesen ist, sollte während eines Gewitters von elektronischen Geräten ablassen, alles abschalten und Kabelverbindungen (Stromzufuhr, Leitung des Kabelanbieters, Telefonkabel) trennen. 

Teaserfoto Blitz: Pixabay / Skeeze