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Leipziger Lieblingsmoment (via Leipzig L(i)eben)

 8. Januar 2014

Das Jahr ist rum und damit wieder Blogstöckchenwurfzeit von Leipzig-L(i)eben-Adelina.
Sie fragt nach dem Leipziger Lieblingsmoment und dazu kann ich sogar etwas beitragen.

Gut 20 Monate lebe ich nun in Leipzig und habe mittlerweile meinen Rhythmus gefunden, der mit Leipzig harmoniert. Die innere Unruhe, die ich in meiner alten Heimat hatte, wich Ausgeglichenheit. Mein Tinitus ist nahezu verschwunden (trotz regelmäßigerer DJ-Nächte in der Moritzbastei, Barfusz & Co.) und ich merke, dass ich eine ganze Spur gelassener und dadurch offener geworden bin. Die Beziehungen zu Freunden in der alten Heimat sind tiefer und stärker. Die Besuche blieben in beide Richtungen konstant und auch Freunde, die wirklich wenig Zeit im Leben haben, sprangen auf einen Besuch vorbei, was mich echt doll gefreut hat.

Und: So viele liebe und interessante Menschen, die ich in den vergangenen zwölf Monaten in Leipzig kennenlernen durfte, habe ich sonst nie innerhalb eines Jahres getroffen. Menschen, mit denen man einfach so losreden kann, auf Augenhöhe; in deren Gesellschaft man sich schlicht wohlfühlt. Egal ob es sich nun um private oder geschäftliche Kontakte handelt.

Ein guter Freund, den ich gleich zu Beginn in Leipzig kennen gelernt habe, fragte mich im Sommer, ob ich in mittlerweile in der Stadt angekommen sei. Eine Antwort war eigentlich überflüssig. Wir hatten uns spontan verabredet und saßen seit einer ganzen Weile zusammen, aßen, tranken und schwatzten. Und wie kann man mehr angekommen sein, als wenn man mit neuen Freunden etwas unternimmt, sie unvermittelt in der City trifft oder an ihrem Arbeitsplatz besucht und dabei merkt, dass derjenige sich wirklich darüber freut.

Und da wären wir bei meinem Lieblingsmoment. Das ist bei mir der Zeitpunkt, wo ich einem neuen Menschen gegenüberstehe und irgendwie tief innendrin bereits weiß, dass ich mit ihm öfter mal was zu tun haben werde oder mir es zumindest wünsche. Und dadurch nicht nur ihn, sondern auch Leipzig besser kennen lerne. Denn auch nach den vielen Monaten passiert es immer noch: ich verfahre mich hin und wieder mit dem Fahrrad, entdecke dabei aber so einiges – auch wieder so ein Leipziger Moment…