Achtung Vertragskunden: 1&1 geht auf Dummfang

 22. Juli 2013

Ich hoste seit Ende der Neunziger meine Projekte bei 1&1. Das hat einerseits mit Bequemlichkeit zu tun, aber auch mit der Tatsache, dass das Unternehmen mir bei auslaufenden Hosting-Verträgen und Upgrades immer entgegenkommen ist und alles recht rund läuft.

Jetzt meint das Unternehmen aber, seinen Ruf verschlechtern zu wollen und versucht Bestandskunden mit einem besonders perfiden Trick abzuzocken. Eine belanglose E-Mail mit dem Betreff «Informationen zum Ihrem 1&1-Vertrag» berichtet in ausgefeiltem Werbesprech über neue 1&1-Leistungen.

Wir freuen uns deshalb Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Paket ab dem 1. September 2013 über zahlreiche Verbesserungen verfügen wird:

Solche Upgrades gibt es öfter mal. Etwas mehr Speicherplatz, paar Datenbanken mehr usw. Das ist in der Regel kostenfrei und im laufenden Hostingpaket enthalten. Zusatzleistungen die Geld kosten, wurden in der Vergangenheit regelmäßig separat beworben und angepriesen. Der Großteil der Kunden dürfte jetzt also nicht mehr weiterlesen, sich still über irgendwelche Erweiterungen freuen und die Mail in die Tonne werfen.

Scrollt man jedoch weiter runter, erfährt man nicht nur von den neuen Leistungen, sondern stolpert über den letzten großen Punkt: Neue Preise. Bisschen was über zwei Euro mehr im Monat soll das ganze kosten und tritt ab 1. September in Kraft. Im Nachtrag ist dann noch zu sehen:

Sofern Sie auf die neuen Leistungen wider Erwarten verzichten wollen, teilen Sie uns bitte innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Erhalt dieses Mails schriftlich oder telefonisch mit, dass Sie unser Angebot ablehnen.

Das Spielchen kennt man von Vertragsabschlüssen im Netz, bei denen während der Bestellung Zusatzleistungen untergeschummelt werden, die man zwangsmitbestellen und danach umständlich separat kündigen muss. Ich für meinen Teil fand ja gerade die Datenwiederherstellung gar nicht mal so übel. Aber die Art und Weise, wie sie mir aufgepresst wurde, löste bei mir nur ein Trotzverhalten aus. Und darum ging die Mail postwendend an 1&1 zurück: «Ihr Angebot ist hiermit abgelehnt»!